Ein anderer Blick
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Ein anderer Blick
0.1.1
Wiederholung und Ein?bung
Noch ein Buch ?ber den Politikunterricht. Warum. Wozu.
Politikdidaktiker schreiben B?cher; ob sie von anderen als wiederum Politikdidaktikern ge
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lesen werden, wei? keiner. Ich kenne jedenfalls keinen Kollegen an der Schule, der sie liest, ja
der auch nur w?sste, dass es diese B?cher gibt. Stattdessen kenne ich Politiklehrer, die mit
keinem einzigen der in Vergangenheit und Gegenwart bekannten Namen aus der Politikdidak
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tik irgendetwas verbinden. Fast geh?rte ich selbst dazu.
In meinen bisherigen Jahrzehnten als Lehrer geh?rte ich zu jenen, die etliche Reformen des
Unterrichts erlebt und keine mitgemacht haben
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.
Das Leben in der Schule wurde jedoch langweilig. Ich sah auch, wie der eine oder andere
Kollege langsam unbeweglicher wurde. Ich wollte nicht, dass mir das auch passiert.
1998 lernte ich bei einer Lehrerfortbildung Tilman Grammes kennen. Er erm?glichte mir,
im Jahr meines 50ten Geburtstags, fast 25 Jahre nach meinem Referendariat, wieder an einer
politikdidaktischen Lehrveranstaltung teilzunehmen. Ich war Mentor im Schulpraktikum bei
Tilman Grammes an der Universit?t Hamburg. Ich sah in meiner kleinen Nebenbesch?ftigung
an der Universit?t die M?glichkeit, mir einige zus?tzliche Kenntnisse f?r meinen Unterricht
anzueignen, sei es auch blo?, um das eine oder andere mal anders zu machen.
Aber die Studierenden wollten auch dieses und jenes wissen, ich musste also doch Didak
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tik lesen. Eine sonderlich ersprie?liche Lekt?re erschien mir das immer noch nicht, aber etwas
?
name dropping?
wollte ich schon k?nnen. Von Tilman Grammes angeregt, las ich die Alt
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meister der Politikdidaktik ? zun?chst Wolfgang Hilligen, Hermann Giesecke, Bernhard Sutor
? und dazu etwas allgemeine Didaktik: Wolfgang Klafki, auch Heinrich Roth und Friedrich
Copei. Meine Aufmerksamkeit konzentrierte sich bald auf Martin Wagenschein und die von
ihm angeregte didaktische Linie, die genau auf das Alltagsgesch?ft des Lehrers, den Unter
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richt in der Stunde, schaut. Hans Christoph Berg und die Lehrkunstdidaktik faszinierten, ich
fuhr oft zu ihm nach Marburg in seine Seminare.
Ich begann, in meinem Unterricht ? Politik, Religion, Philosophie/Ethik ? die Anregungen
Wagenscheins und Bergs aufzugreifen. Versuche von Lehrst?cken in der Art Wagenscheins
und Bergs entstanden. Davon wird noch zu berichten sein.
Gleichzeitig schaute ich bei den Altmeistern der Politikdidaktik, ob sich dort Analogien zu
Wagenschein und Berg finden lassen. So bin ich auf Kurt Gerhard Fischer gesto?en, in den
50er Jahren des letzten Jahrhunderts einer aus der ersten Reihe der Begr?nder der wissen
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schaftlichen Politikdidaktik. Und die ?hnlichkeiten
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verbl?ffen: Das ?Grundbuch? der Poli
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tikdidaktik von Fischer
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, geschrieben zusammen mit den Lehrern Karl Herrmann und Hans
Mahrenholz, ist nicht nur ?hnlich gegliedert wie das ?Grundbuch? der Lehrkunstdidaktik von
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Etwas ?bertrieben; ich habe beispielsweise in den 80er Jahren den Rechtskundeunterricht an
meiner Schule mit eingef?hrt. Aber dennoch nicht falsch: Mein Verh?ltnis zum Unterricht habe ich
in all den Jahren nicht ?berpr?ft.
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Von den Unterschieden allerdings wird auch zu reden sein.
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Fischer 1960
Seite
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